Wir lassen uns das Singen nicht verbieten
Heute war so. Heute war grau. Heute war ein Tag, wie man die Tage nicht gern hätte. Heute war ein Tag, an dessen Ende ich als grundsätzlich positiver Mensch viel lieber an den nächsten Tag denke, als an die vergangenen Stunden. Weil ich es aber doch tue, also noch einmal an den heutigen Tag zu denken, fällt mir etwas auf. Heute war es wieder sehr laut. Aber gut laut. Melodiös laut. Ich habe in den Untiefen meines CD-Regals alte Schätze gehoben. Und während ich durch die Wohnung lief und 90er-Jahre-Klassiker schmettere (darunter die heilige Dreifaltigkeit von Un-Break My Heart/Toni – Vision of Love/Mariah– I Have Nothing/God bless you, Whitney), bemerkte ich, dass ich nicht nur Eins-A textsicher war. Ich bemerkte auch, dass mich meine Tochter mit einer Mischung aus Freude und Verwunderung anschaute. (Wie verwirrt sie war, ließ sich schon allein daran ablesen, dass sie nicht zum Ruf nach sofortigem CD-Wechsel auf den Bibi und Tina – Soundtrack ansetzte.) Selbst das Baby blickte kurz irritiert aus der Trage auf und unterbrach sein wimmerndes Nagen auf der …