Heute macht es mir der Schreibimpuls einfach. Wenn ich sonst viel Text im Blog habe, darf ich ein Foto posten, das den Tag zusammenfasst. Also genau das Gegenteil von dem machen, was ich sonst tue. Das ist sehr praktisch, denn das Tagesfoto zeigt die Taschentücher neben meinem Bett. Ich bin sowieso nicht wirklich in der Lage, heute zu bloggen. Was mich zu einer der wichtigsten Erkenntnisse des Mutterseins bringt (ohne ein bisschen Text geht es dann doch nicht): Wenn du je gedacht hast, du bist schonmal so richtig krank gewesen, warte ab, bis die Kinderviren dich erwischen.Übrigens dicht gefolgt von: „Wenn du dachtest, du kennst Müdigkeit, weil du mal 2 Nächte durchgetanzt hast…“
Bevor ich Mutter wurde, dachte ich immer: „Ja, kleine Kinder sind halt viel krank.“ Aber ich habe nicht richtig darüber nachgedacht, dass ich dann ebenfalls mehr krank sein würde. Jetzt weiß ich es besser. Mittlerweile sind zwar die ersten schlimmen Kitajahre vorbei, aber man bekommt sie eben immer noch in schöner Regelmäßigkeit frei Haus geliefert, die kleinen Krankheitserreger. (Ich meine natürlich die Viren.)
Vielleicht kommt es einem auch nur so dramatisch vor, weil man sich weniger ausruhen kann. Decke über den Kopf & 6 Stunden später aufstehen geht eben nur noch so mittel. Ich habe mich auch noch nicht entschieden, was ich schlimmer finde: mit dem Kind gemeinsam krank sein (also Kümmerverantwortung hoch zwei) oder nacheinander (fittes Kind & man selbst kann nicht).
Und trotz allem (und so muss ein Post hierzu einfach ändern – Kitschalarm), ein Kind zu haben ist das Größte. Selten empfindet man tiefere Liebe (neben den Erschöpfungsaussetzern), als wenn man ein kleines, hilfloses Wesen pflegt, das einem um den Hals hängt & mit seinen warmen Händchen nach den eigenen greift.
Irgendwann, da hat Reinhard Mey ganz recht, sind sie groß & gehen ihre eigenen Wege. Und dann sehnt man sich fast zurück in die Nächte, in denen man am Bett saß & das fiebernde Gesicht kühlte.
Dafür ist ein bisschen Kranksein eben auch manchmal gut: inne halten & nachdenken.
Disclaimer: Überall, wo Mutter steht, sind natürlich Väter mit gemeint. :-)
Dies ist ein Post im Rahmen der NaBloPoMo – Reihe. Die Idee ist, im Juli an jedem Tag zu bloggen. Wer mehr erfahren möchte, liest hier weiter. Noch mehr Blogs, die auch mitmachen, findet ihr rechts oben in der Sidebar. Alle meine Beiträge findet ihr hier.
Foto: flickr – – CC by 2.0
Ach je, du Armes, fühl dich schnell wieder besser und bleibe liegen, so oft und so lange du kannst. Meine Horrorerinnerung war der Megawinter mit eingeschneitem Auto im März (in Bonn!!! Das ist eigentlich gar nicht möglich). Und das, während der Gatte im sommerlichen Brisbane war, das große Kind 4 und das kleine 2,5 Jahre alt war. Ich war so dermaßen krank, dass meine Eltern sich durch den Schnee kämpften, um uns mit Essen zu versorgen. Erst waren beide Jungs topfit – leider – und gelangweilt, dann wurden sie nacheinander krank und so lagen wir alle drei im Riesendoppelbett und dämmerten vor uns hin, alle fiebrig und tränend und schlapp und appetitlos.
Nach drei Tagen dann wechselten wir auf ein Matratzensofalager auf dem Wohnzimmerboden – mit Tee und Fernseher in Reichweite. Heute klingt das ganz gemütlich, aber damals habe ich ständig vor mich hingeheult …
Danke, es wird besser. An so eine ähnliche Geschichte inklusive angereister Kernfamilie :-) erinnere ich mich im ersten Jahr.
Gute Besserung! Schön, dass es nicht ohne Text geht :-), nicht mal am Fototag.